GRUPPENAUSSTELLUNG

CORINNE EBERHART

WERNER «KNOPF» KNÖPFEL

URS SCHWARZER

 
 

 

Die Galerie für Gegenwartskunst in der ehemaligen Druckerei an der Webergasse strahlt mit ihren verschliessenen Wänden und dem fleckigen Boden den versteckten Charme eines Ortes aus, wo einst hart gearbeitet wurde. Diesen Raum bespielen die Künstlerin Corinne Eberhart und die Künstler Werner «Knopf» Knöpfel und Urs Schwarzer mit feinem Witz und Poesie.

Corinne Eberhart beschäftigt sich schon lange mit abstrakter Ikonenmalerei. Diese kleinen Kostbarkeiten locken mit Goldschimmer und den Farbtönen feiner Pigmente, während daneben ihre raffinierten Faltbilder mit Licht und Schatten spielen. Urs Schwarzers poetische farbenfrohe Postkarten hingegen bringen Licht und Fröhlichkeit in die alte Industriehalle. Himmel, Erde und die Weite des Meeres lassen sich hier erahnen und immer wieder neu entdecken. Als Dritter im Bunde experimentiert Werner Knöpfel (Knopf) mit rostendem Stahl und Holz. Oft lassen seine Skulpturen die Besucher*innen schmunzelnd stehen bleiben. Mit einem Augenzwinkern verfremdet er bekannte Alltagsgegenstände, doch ebenso beherrscht er auch die Kunst der Abstraktion.

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5. September 2023

 

Bis Ende September stellen die drei Künstler:innen Corinne Eberhart, Urs Schwarzer und Werner Knöpfel (v. l.) ihre Werke in der Neuen Galerie für Gegenwartskunst aus

 

Wenn die Kunst verbindet

Seit vergangenem Freitag gibt es in der Webergasse eine neue Ausstellung zu besuchen. Drei Künstler:innen aus der Region stellen bis Ende September ihre Werke aus, mit dem Ziel, die Besuchenden zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln zu bringen.


Salome Zulauf

Eindrücke oder Momente im Hier und Jetzt – wir leben in einer Zeit, in der wir täglich tausende von Momenten erleben, die uns im Alltag beschäftigen. Manche halten diese Eindrücke fest, andere lassen sich inspirieren und machen Kunst daraus. So auch die drei Künstler:innen Corinne Eberhart, Urs Schwarzer und Werner Knöpfel, die ihre Kunst durch ihre ganz individuelle Art zum Ausdruck bringen, welche nun bis zum 30. September in der Neuen Galerie für Gegenwartskunst in der Webergasse zu besichtigen ist.

Auf ihre eigene Weise
«Für uns war von Anfang an klar, dass wir zu dritt diese Ausstellung machen wollen», erklärt Werner Knöpfel alias Knopf, freischaffender Künstler. «Wir kennen uns schon etwas länger und haben daher direkt zugesagt, als die Anfrage von der Galerie für Gegenwartskunst kam, ob wir unsere Werke hier in dieser alten Druckerei in der Webergasse ausstellen wollen.»
    Drei Künstler:innen, die auf drei verschiedene Arten Kunst schaffen, wie das miteinander harmoniert? «Ich glaube, was unsere Kunst ausmacht, ist, dass wir keinem Trend hinterherlaufen – wir machen einfach das, was aus uns herauskommt oder was uns gerade beschäftigt», sagt Werner Knöpfel. «In unserer Ausstellung treffen drei komplett unterschiedliche Künstler:innen aufeinander, die sich und ihre Kunst gegenseitig schätzen und respektieren.»

«Wir machen Kunst von jetzt»
An den Wänden hängen Bilder und in der Mitte des Raumes stehen die Metallobjekte. Urs Schwarzer hat gerade einen Rahmen mit seinen sogenannten Kärtchen, die er mit Aquarellfarben gemalt hat, aufgehängt und dabei erklärt, was ihn zum Malen inspiriert. «Ich sammle hauptsächlich meine Eindrücke aus der Landschaft und der Natur und lasse mich davon inspirieren», so der Schaffhauser. «Meistens male ich einfach drauflos, bis eine Landschaft entsteht, die mir gefällt.» So ergeben sich die lebendigsten Kunstwerke, die auf ihre eigene Art und Weise ihre Wirkung auf die Betrachter:innen ausüben.

Aus Leintüchern
Aber nicht nur in den individuellen Eindrücken, auch in den Materialien unterscheiden sich die drei Künstler:innen. So arbeitet Corinne Eberhart oft mit Leintüchern und gestaltet daraus Bilder der besonderen Art. «Alle meine Arbeiten erzählen von dem, was mich in diesem Moment innerlich beschäftigt hat», so die Künstlerin. «Oft finde ich etwas, das mich fasziniert oder bewegt, in meiner Kunst – es spiegelt sich wider.» Dabei spiele so laut der Künstlerin auch das Thema der Durchlässigkeit eine wichtige Rolle in ihrer Kunst. Etwas aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten oder nicht nur die oberste Schicht eines Gegenstandes zu sehen, sei eine Methode, die sie in ihrer Kunst besonders gerne anwende. Auf die Frage, mit welchen Materialien Werner Knöpfel am liebsten arbeitet, antwortet er: «Da ich Schlosser gelernt habe, war ich schon früh mit dem Werkstoff Metall vertraut. Was mir auch heute noch am meisten Spass macht – daraus etwas Einzigartiges zu machen». So kreiert er Kunst mit Schrott und Metall, was für die Betrachter:innen viel Raum zum Interpretieren und Philosophieren lässt. «Meistens habe ich eine grobe Vorstellung im Kopf, was ich mit dem Metall machen könnte», erklärt der Schaffhauser. «Sei es Material von alten Autos oder etwas, das bei mir schon lange in der Ecke stand – ich versuche, das Material, das ich für meine Kunst brauche, wiederzuverwenden.» Das Endresultat: Figuren, die nicht nur speziell aussehen, sondern auch zum Schmunzeln anregen, da oft aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden.

Ausstellung besuchen
«Wir sind gespannt, wie die Ausstellung auf die Besucher:innen wirken wird», so Corinne Eberhart. «Denn mit anderen Menschen über ein Werk zu philosophieren und für kurze Zeit alles andere zu vergessen, ist etwas, das mich neben der Kunst fasziniert.»